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07.10.2007

11. Ford Köln-Marathon

Köln

Mein erster Marathon

Samstag, 6. Oktober

Um 9:00 fahre ich mit Uli, Peter, Ellen und Christel nach Köln, um die Startunterlagen abzuholen. Wir sind recht früh da und die Starter unter uns - neben mir Uli, Christel und ein gewisser "Christoph Hog" (den LLGlern auch bekannt unter dem Pseudonym "Hundertwasser") bekommen schnell unsere Kleiderbeutel samt Startnummern. Die Marathonmesse bietet ein reichhaltiges Sortiment an Sportartikeln, wobei das ein oder andere Schnäppchen natürlich nicht liegengelassen wird. Uli und Peter verteilen CDs mit Reinhards "Marathon-Blues" - es wird auch umgehend auf dem großen Ford-Stand gespielt!

Christel als Jubiläumsteilnehmerin lädt uns noch in die etwas enttäuschende "Jubilee Lounge" ein, wo wir uns an Erdnüssen und Frikadellen gütlich tun können.

Sonntag, 7. Oktober

7:51 - Bahnhof Kevelaer

Auf geht's nach Köln. Die Nervosität hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Mit im Zug sitzen Nicola, Peter und Ellen, Uli und Christel, Bernd (als vierter bzw. eigentlich fünfter LLG-Teilnehmer) sowie Karl-Heinz Scholten und einige andere Kevelaerer Marathonis, darunter Michael Rütten und Jupp Peters, der zusammen mit Christel zum 11. Mal in Köln am Start ist.

9:45 - Bahnhof Köln-Deutz

Es herrscht schon ein ziemlicher Trubel rund um den Startbereich. Die ersten Halbmarathonis sind nach dem Start um 8:30 schon im Ziel. Ein schneller Kaffee und eine Salzbrezel passen noch rein, dann begeben wir uns zum Umkleidebereich. Hier kommen uns Hunderte von Inline-Skatern entgegen, deren Start als nächstes bevorsteht.

10:30 - Rheinpark-Hallen

Der Umkleidebereich liegt knapp 1KM vom Start entfernt, wir gehen gemütlich zurück zum Startbereich, nicht ohne ersten "Boxen-Stop" an den Dixis. In der Nähe des Startblocks treffen wir zufällig auf meine Eltern, die einen Zug später genommen haben.

11:00 - Startblock

Die Startblöcke sind noch ziemlich leer. Bernd haben wir schon vorher irgendwie verloren, Christel und "Christoph"-Peter begeben sich in ihre Blöcke. Uli und ich sind zwar ebenfalls in verschiedenen Startblöcken eingeteilt, aber da wir zusammen laufen wollen, gehen wir beide in den hinteren Block "Grün". Der Ansager informiert mehr oder weniger humorig über den bevorstehenden Lauf und spielt kölsche und internationale Stimmungslieder.

11:30 - Startschuß

Der Kölner Oberbürgermeister gibt den offiziellen Startschuß, und weit vorne setzen sich die Topathleten in Bewegung. Hier hinten in Block "Grün" merkt man noch nichts davon. Nach und nach gehen auch die weiteren Blöcke an den Start. Neben uns macht sich gerade Block Orange fertig - er ist nur durch ein niedriges Gitter getrennt.

11:45 - Start

Gehend bewegen wir uns in Richtung Startlinie, und dann ist soweit: die Zeitnahmematte wird überschritten, und los geht's. Nun wird sich zeigen, ob das Training der letzten Wochen und Monate erfolgreich war.

KM 2 - 0:10:55

Zunächst geht's hoch auf die Deutzer Brücke, mit dem Dom zur Rechten. Das Feld ist sehr dicht, man muß aufpassen, daß man niemandem in die Beine tritt. Das eigene Tempo zu finden ist hier noch sehr schwer.

KM 5 - 0:26:37

Vorbei am Rudolfplatz, auf dem bereits eine große Menschenmenge versammelt ist, geht es nun in Richtung Chlodwigplatz. Das Feld hat sich nun etwas auseinandergezogen, so daß Uli und ich nun unser Tempo gefunden haben. Trotzdem kann und muß dauernd überholt werden, was manchmal nicht ganz einfach ist, daß die Strecke stellenweise sehr schmal ist.

KM 10 - 0:53:44

Die erste Zwischenzeit wird bei KM 10 genommen. Wir sind schon fast etwas zu schnell und bremsen uns gegenseitig, wenn das Tempo zu hoch wird. Immerhin haben wir noch nicht einmal ein Viertel der Strecke hinter uns gebracht. Hier unten in Bayenthal ist es jedenfalls entlang der Strecke etwas ruhiger, obwohl auch hier viele Zuschauer am Streckenrand stehen.

KM 12 - 1:04:30

In letzter Sekunde erspähe ich Nicola am Straßenrand - schwierig, in den Menschenmengen jemanden frühzeitig zu erkennen. Karl-Heinz erkundigt sich nach unserer Zeit - er möchte uns ab etwa KM 20 ein Stück auf der Strecke begleiten.

KM 17 - 1:31:30

Über ein Drittel der Strecke ist geschafft, es läuft weiterhin sehr gut. Wir lassen keine Verpflegungsstation aus - obwohl das Wetter eigentlich sehr angenehm ist, scheint die Oktobersonne doch recht kräftig, und ein zusätzlicher Becher Wasser über den Kopf bietet eine angenehme Erfrischung.

KM 21,1 - Halbmarathon - 1:53:56

Es geht nun durch die nördliche Altstadt Richtung Norden nach Nippes. Entlang des Hansarings säumen wieder große Zuschauermengen die Strecke, und plötzlich entdecken wir unsere LLG-Kolleginnen Petra und Susanne, die uns vom Streckenrand her anfeuern. Von Karl-Heinz ist aber nichts zu sehen!

Auf der Gegenseite kommen uns bei etwa KM 34 die schnellen Läufer entgegen. Die Führenden sind allerdings schon außer Sicht und haben nur noch knapp 20 Minuten bis ins Ziel - unglaublich, wir haben gerade erst die Hälfte! Aber wir liegen gut im Zeitplan.

KM 25 - 2:15:32

Das optimistische Ziel "sub 4h" ist nicht mehr ganz unrealistisch. Uli hat am letzten Verpflegungsstand zwar abreißen lassen, inzwischen aber wieder aufgeschlossen. Er ermahnt mich, das Tempo nicht zu hoch werden zu lassen. Immerhin sind wir die letzten Kilometer immer noch in je etwa 5:35 gelaufen, und es sind noch mehr als 17km bis zum Ziel.

KM 28 - 2:32:27

Der nördlichste Punkt der Strecke ist erreicht, und 2/3 des Wegs sind geschafft. Wieder höre ich Uli: "Du bist zu schnell!" Aber diesesmal bremse ich nicht. Ich habe in mein Tempo gefunden, und kann weder langsamer noch schneller laufen. Uli fällt etwas zurück, obwohl ich zwischen KM 28 und KM 30 auch einen kleinen Durchhänger habe.

KM 30 - 2:44:03

ur ein paar Sekunden mehr als beim 30er-Testwettkampf in Bertlich vor 5 Wochen! So langsam scheint das mit dem Ziel "unter 4 Stunden" näher zu rücken - es bleiben immerhin noch 75 Minuten für die restlichen 12,2km . Normalerweise ein Klacks, aber wer weiß, was noch kommt... Es geht nun auf die Amsterdamer Straße, eine lange Gerade. Die ersten Läufer gehen bereits, manche bleiben einfach mitten auf der Strecke stehen, und man muß aufpassen, daß man niemanden umläuft. Ich drehe mich kurz um - Uli ist nicht mehr zu sehen.

KM 34 - 3:06:51

Nach dem kleinen Tief läuft es nun wie geschmiert, und die Kilometerschilder folgen jetzt unglaublich schnell aufeinander. Meine Kilometerzeiten liegen konstant um die 5:40, und die Beine spielen noch gut mit, obwohl die Knie erste kleine Proteste von sich geben. Egal...! Auf der Gegengeraden sehe ich den "Besenwagen" und das Ende des Feldes, dem ich inzwischen fast 13km voraus habe.

Auf dem Rudolfplatz hat sich inzwischen eine unglaubliche Menschenmenge versammelt, die ein Höllenspektakel veranstaltet. Mitten im Gewühl entdecke ich Reinhard, der auch noch den Weg nach Köln gefunden hat, und direkt dahinter Nicola. Das gibt wieder einen kleinen Anschub, genauso wie die Tatsache, daß ich nun reihenweise langsamere Mitläufer überholen kann.

KM 36 - 3:18:21

36 Kilometer war bisher die längste Strecke, die ich jemals im Training gelaufen war - allerdings in 30 Minuten mehr. Was kommt jetzt...? "Nur noch" 6 Kilometer - aber das Läuferfeld um mich herum zeigt, daß noch jede Menge passieren kann; immer mehr Läufer um mich herum gehen nur noch...

KM 39 - 3:35:15

Die letzte Verpflegungsstation. Ich nehme mir die Zeit, ebenfalls ein paar Schritte zu gehen, um in Ruhe einen Becher Cola zu trinken. Danach wieder in den Laufschritt - ich kann's kaum glauben, ich laufe immer noch unter 5:40 pro Kilometer! Kurz darauf überhole ich - ebenso kaum zu glauben - unser Marathon-Urgestein Bernd. Er schaut mich ebenso ungläubig an, grinst kurz: "Du Flegel, du!" und läßt mich ziehen.

KM 40 - 3:41:12

Jetzt muß es aber schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Endzeit nicht unter vier Stunden liegen sollte. Noch 2200 Meter, und noch über 18 Minuten Zeit!

Es geht nun über die Einkaufsmeile "Hohe Straße" in Richtung Dom. Wieder entdecke ich Reinhard in der Zuschauermenge, und kurz darauf noch mal Petra und Susanne. Motivation auf den letzten Metern! Nun biegt die Strecke auf die Domplatte ab, und die Kathedrale ragt zum Greifen nah vor mir auf. Die Zuschauermassen veranstalten auch hier ein Höllenspektakel, was das Gänsehaut-Feeling weiter verstärkt.

KM 41 - 3:46:44

Den letzten Kilometer noch mal in 5:32 gelaufen - ja is denn heut' schon Weihnachten? Peter-"Christoph", natürlich schon längst im Ziel gewesen, kommt mir entgegengelaufen - "nur noch einen Kilometer!" Das letzte Hindernis, noch mal auf die Deutzer Brücke. Unten in der letzten Kurve vor dem "Anstieg" kann ich noch mal mit Nicola abklatschen - wie hat sie das so schnell hierher geschafft? Oben auf der Brücke stehen meine Eltern, die mir zurufen, und dann geht es die Brücke hinunter, in die letzte Kurve, irgendwie übersehe ich das KM 42-Schild, aber egal, vor mir ragt der ZIEL-Bogen auf...

KM 42,195 - 3:53:14

GESCHAFFT!!! Ungläubig schaue ich auf meine Uhr. Ganz knapp unter vier Stunden hatte ich als sehr optimistisches Ziel für den ersten Marathon angesehen, aber gleich so deutlich... unglaublich, selbst die letzten 2200 Meter habe ich noch in 12:02 geschafft!

Im Zielbereich reicht mir eine Helferin eine Plastikdecke, und eine andere hängt mir die Medaille um den Hals. Ich kann es immer noch nicht fassen, daß dieser Lauf so völlig problemlos verlaufen ist - kein Hammermann, keine Krämpfe, kein Seitenstechen - nichts von all dem, vor dem mich die erfahrenen Marathonläufer vorher gewarnt haben. Wahnsinn!

Im Verpflegungsbereich gibt es nun reichlich Getränke, auch Bananen, Müsliriegel und sogar belegte Brote mit Fleisch- und Blutwurst werden gereicht. Nach Essen ist mir aber überhaupt nicht zumute, daher wende ich mit lieber dem Erdinger-Stand zu und schnappe mir ein schön kühles alkoholfreies Weizen. Ahhhhh - das zischt...!

Kurz darauf kommt auch Peter zum Erdinger-Stand und besorgt Bier für sich und Uli, der es ebenfalls geschafft hat. Um die KM 30 herum hatte er Wadenkrämpfe bekommen und mußte zwei Kilometer gehen, schaffte es aber trotzdem noch in der neuen persönlichen Bestzeit von 4:08:48.

Da die Sonne nun langsam untergeht, wird es sehr kühl im Schatten, da helfen auch die Plastikfolien nicht viel. Daher begeben wir uns auf die erneute Wanderung zur Garderobe, holen unsere Kleiderbeutel und suchen die Duschzelte auf. Umkleideräume gibt es nicht, daher ziehen sich alle draußen aus und um, und die Gegend ähnelt einem FKK-Camp. Aber immerhin gibt es noch warmes Wasser! Rein in die frischen Klamotten, das zuvor bestellte Finisher-Shirt übergezogen, und dann geht auf zum Treffpunkt am Deutzer Bahnhof. Halt, vorher möchte Uli noch zur Massage - kein Problem.

Gegen 17:45 treffen wir dann die Mitläufer und Begleiter im Biergarten am Bahnhof unter großem Hallo wieder. Auf der Treppe hoch zur Terrasse stelle ich fest, daß die Knie dann doch etwas beleidigt sind und ihren Protest wohl noch ein paar Tage aufrecht erhalten werden.

(Fast?) alle LLGler sind mit ihren Ergebnissen hochzufrieden und stoßen darauf mit einem lecker Kölsch an. Dann geht es auch schon zum Gleis 8, wo der Zug Richtung Kevelaer auf uns wartet. Just in dem Moment bekomme ich eine SMS vom Marathon-Ergebnisdienst, der mein Zeit auch "offiziell" bestätigt.

Um kurz nach 20:00 treffen wir dann am Kevelaerer Bahnhof ein. So langsam macht sich der kleine Hunger bemerkbar, der beim Italiener "Michelangelo" gestillt werden soll. Hier erfahre ich auch, daß Karl-Heinz sich etwas verrechnet hat, als er uns bei KM 20 "abfangen" wollte. Uli und ich waren schon längst vorbei, als er losgelaufen war. Immerhin hat er Uli um KM 35 noch eingeholt und ein kurzes Stück begleitet.

Um 22:00 endet ein langer, anstrengender, aber auch sehr erfolgreicher Tag. Ein großes Dankeschön an alle Mitläufer und Begleiter für die Unterstützung beim Lauf, aber auch im Training!

Und immer daran denken: Nach dem Marathon ist vor dem Marathon... ;-)

Und hier alle LLG-Ergebnisse:

Peter-"Christoph Hog"3:05:44 303./ges. 81./M35
Thomas Rauers 3:53:143465./ges. 671./M35
Bernd Kühnen 3:59:544400./ges. 120./M50
Uli Baumann 4:08:485252./ges.1219./M40
Christel Winkels 4:27:166997./ges. 71./W50

Bemerkenswert noch aus niederrheinischer Sicht: Theo Aymanns aus Pfalzdorf wurde mit sagenhaften 2:35:43 Sieger in der Altersklasse M40, 19. im Gesamtklassement der Männer und fünftbester Deutscher!

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