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24.09.2011

Neue Erfahrungen sammeln in Berlin

Nicht zu Fuß, nein auf schnellen Rollen war ich in diesem Jahr beim BMW BERLIN-Marathon Inlineskating in Begleitung meins Sohnes Benedikt. Es war wieder ein tolles und lohnendes Erlebnis.

Freitags fuhren wir mit der Bahn nach Berlin. Nachdem wir im Hotel am Ostbahnhof eingecheckt waren, holten wir auf der Messe Berlin VITAL unsere Startunterlagen. Wie immer war die Messe sehr gut besucht. Natürlich gab es reichlich Ausstellungsstände aller angesagten Sportmarken zum Thema Laufsport. Auch der Hauptsponsor des Berlin-Marathons, der Autohersteller BMW hatte einen großen Promotion-Stand. Wen trafen wir dort? Nico unseren Laufkollegen im vergangenen Jahr. Für die BMW-Promotion-Tour machte er Fotos. Allen einen schönen Gruß! Auf der Messe ein buntes Sprachengewirr. Die über 40.000 Marathon-Teilnehmer kamen aus aller Welt.

Unser Rennen war für Samstagnachmittag angesetzt. Den Vormittag nutzen wir für einen Besuch im schönen Berliner Zoo. Wir hatten reichlich Spaß - natürlich bei den Affen.

Der Start war wie immer auf der „Straße des 17. Juni“. Benedikt mit einer angepeilten Zielzeit von unter 1:30 h durfte im Block C starten. Ich wurde bei E einsortiert (alles >1:45 h). Ein Partywagen begleitete die Läufer mit einer Zielzeit >2:15 h.

Bei besten Bedingungen wurden wir pünktlich gestartet. Die Stadt war seit Stunden gesperrt. So konnten wir 10.000 Inlineskater die breiten Straßen voll ausnutzen. Alles lief super bis km 15. Dort wurde ich von einem Skater ausgehoben, landete flach mit dem Bauch auf dem Boden und rutschte rückwärts über den Berliner Asphalt. Ich verstand den Sinn von Knie-, Ellenbogen- und Handschonern. Meine sichtbaren Blessuren beschränkten sich somit auf aufgeschürfte Oberschenkel und einen blutenden linken Ellenbogen. Allerdings bekam ich zunächst keine Luft, was auf meine Landung auf den Rippen zurückzuführen war. Sekundenschnell stellte ich mich auf, stützte mich an den Absperrungszaun, checkte alles im Geiste durch und als ich wieder einigermaßen atmen konnte, setzte ich den Lauf in voller Fahrt und mit viel Spaß bis ins Ziel fort (Endzeit: 1:55:40 h). Meine Ziele – unter 2 Stunden und unversehrt im Ziel schienen offensichtlich erreicht. Benedikt wartete bereits 30 Minuten auf mich. Er hatte sein Ziel unter 1:30 h zu bleiben mit 1:25:53 h (respektable 30 km/h) auch locker erreicht.

Abends musste ich leider feststellen, dass meine Atmung beeinträchtigt war, eher einer Schnappatmung ähnlich. Doch am Sonntagmorgen ging es besser. Da ich den Marathon der Läufer sehen wollte startete ich früh los zur Laufstecke. Mein Plan war, bei km 6 die Läufer zu fotographien um sie dann beim Zieleinlauf wieder zu sehen. Das gelang. Ich hatte auf der Zielgeraden einen super Platz an den Absperrungen ergattert. Unglaublich mit welcher Geschwindigkeit und Lockerheit Patrick Makau und Florence Kiplagat ankamen. Der Moderator an der Strecke hatte bereits berichtet, dass Haile ausgestiegen war. Irina und Paula konnte man die Anstrengung ansehen – kein Wunder, solch ein schnelles Rennen mit Weltrekord bei den Männern!

Mein Resümee, nachdem ich jetzt bei beiden Wettbewerben Erfahrungen sammeln konnte:

  • Ein Inliner-Marathon ist für mich leichter. Allerdings bin ich sicher verhalten gefahren, erst recht nach dem Sturz.
  • Die Stimmung an der Strecke ist bei den Läufern viel, viel besser. Für die Inliner gab es vielleicht gerade mal 5 Bands und deutlich weniger Zuschauer. Für Läufer werden 70 Bands aufgeboten und 1 Mio. Zuschauer säumen die Strecke mit unermüdlichen Anfeuerungsrufen. Das ist an manchen Streckenabschnitten wie Party.
  • Sollte ich wieder in Berlin an den Start gehen, dann wieder bei den Läufern.

Es bleibt ein großer Wehmutstropfen: Am Tag nach der Rückkehr aus Berlin wollte ich den langen Lauf vom Wochenende für mein Marathontraining nachholen. Nach 10 km musste ich abbrechen. Ich konnte nicht richtig atmen und hatte Schmerzen –leider. Ich fürchte eine Rippenprellung. Jetzt hoffe ich, dass ich bald wieder in der Lage bin wenigstens im 6er Schnitt zu laufen und den seit über einem Jahr geplanten New York-Marathon laufen zu können. Es bleiben keine sechs Wochen mehr.

Maria Scherf

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